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Korallen
Als Korallen werden sesshafte, koloniebildende Nesseltiere bezeichnet. Es gibt zahlreiche Arten. Sie kommen alle ausschließlich im Meer vor, insbesondere in den Gewässern des Tropengürtels. Je nach Wuchsform unterscheiden sie sich zwischen Weich- und Steinkorallen. Letztere bilden durch Einlagerungen von Kalk Skelette. Weil dieses tote Material fortwährend von lebendigem Gewebe überwuchert wird, entstehen langsam Korallenbänke oder Riffe. Bis diese dabei eine Größe von über 2 000 Kilometer annehmen, dauert es lange. Das erklärt auch die Besonderheit des Great Barrier Reefs. Es gilt als Naturwunder der Superlative. Bereits 1981 erklärte die UNESCO es zum Weltnaturerbe. Darüber hinaus wird das Great Barrier Reef als eines der sieben Weltwunder der Natur bezeichnet.
Nun haben australische Forscher*innen herausgefunden, dass die Zahl der kleinen, mittleren sowie großen Korallen drastisch abnimmt. Zwischen 1996 sowie 2017 ist mehr als die Hälfte aller Korallen verschwunden. Und das betrifft nicht nur die Nesseltiere an der Meeresoberfläche. Auch in tieferen Gewässern schwindet der Bestand. Dabei haben die Hitzerekorde der Jahre 2016 und 2017 besonders starke Schäden am Great Barrier Reef verursacht. Die hohen Temperaturen dieser Jahre haben die sogenannte Korallenbleiche angefacht.
Korallenbleiche im Great Barrier Reef
Korallenbleiche bedeutet, dass die Korallen die einzelligen Algen zunächst abstoßen, mit denen sie in Symbiose leben. Durch das Abstoßen der Algen, verlieren Korallen dann ihre Farbe. Das ist nicht alles. Dauert diese Situation lange an, sterben die Korallen vollständig ab. Unter diesem Phänomen leiden besonders die kleineren Korallen. Sie sind weniger widerstandsfähig. Die australischen Forscher*innen dachten bisher, dass das Great Barrier Reef allein durch seine Größe geschützt ist. Nun zeigen die neuesten Erkenntnisse aber, dass auch dieses relativ gut geschütztes Korallenriff immer stärker beeinträchtigt ist. Die Expert*innen warnen vor unwiderruflichen Schäden an diesem empfindlichen Ökosystem. Wenn die Klimaerwärmung anhält, nimmt die Erwärmung der Ozeane zu. Und das setzt Riffen wie dem Great Barrier Reef weiter zu.